Die Arbeitszeit

Guten Morgen Welt! Guten Morgen? Nein, denn du mußt etwas absolut schreckliches machen: Aufstehen.

Unglaublich aber wahr, der Mensch, jedenfalls der in der zivilisierten Welt, muß arbeiten. (oder lernen, wie man arbeitet). Kein Problem soweit, gar nichts zu tun zu haben, ist schließlich auch langweilig. Jetzt muß dieser arme Mensch aber 8 Stunden am Tag arbeiten. In der Realität werden daraus sogar eher 9-10 Stunden. Der Tag hat aber nur 24 Stunden. Rechnen wir also mal weiter. 8 Stunden sollte der Mensch jeden Tag schlafen. Manche Menschen kommen mit weniger aus, manche brauchen etwas mehr, 8 Stunden sind ein guter Schnitt. 2 Stunden ist der Mensch am Tag sicher mit essen und kochen beschäftigt, eine Stunde mit duschen und Zähne putzen und ähnlichem. 9+8+2+1=20. Macht 4 Stunden, die an einem normalen Arbeitstag für Freizeitbeschäftigung übrig bleiben. Muß man 10 Stunden arbeiten, sind es sogar nur 3. Dann muß man wahrscheinlich auch mal einkaufen oder zum Arzt, und schon schrumpft diese Zeit ziemlich rapide. Ich will damit nicht sagen, daß man nicht arbeiten sollte. Ich finde nur, daß das Verhältnis irgendwie falsch ist. 5-6 Stunden arbeiten am Tag würden doch reichen. Und, bei der halben Menge an Zeit, könnte die doppelte Menge an Leuten arbeiten. Würde man jetzt noch einen 24 Stunden Arbeitstag  einführen, könnte man die Menge an Arbeitnehmern vervierfachen. Der Staat könnte die Steuern drastisch senken, weil er kein Arbeitslosengeld mehr auszahlen müßte, damit könnte er das niedrigere Gehalt der Leute, die ja weniger arbeiten, ausgleichen. Die Firmen würden 24 Stunden durch produzieren, Geschäfte 24 Stunden lang verkaufen. Dadurch könnten sie entweder einen höheren Stundenlohn auszahlen, oder niedrigere Preise für ihre Produkte verlangen. Weniger Leute würden streßbedingte Krankheiten erleiden, das würde die Krankenkassen entlasten, die ihrerseits ihre Beiträge senken könnten. Natürlich hat der Plan einige Schwächen, die ich selber sehe. Zum einen gibt es trotz Arbeitslosigkeit gar nicht genug Leute für eine 4-fache Arbeitsleistung. Zum anderen nicht immer 4 Leute mit gleicher Qualifikation oder Ausbildung.

Und ob sich das alles wirklich rechnet und ausgleicht ist ebenfalls nicht sicher. Aber andererseits wäre ein Tag, der zu 6 Stunden aus Arbeit und zu 7 Stunden aus Freizeit besteht sicher Anlaß und Motivation genug, daß man das eigentlich mal zumindest in einer Simulation ausprobieren sollte.




[Gehirnschnecke - 22.03.2001]