A(nother) New Beginning
Autor: | Keith Giffen & J.M. DeMatteis |
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Zeichner: | Kevin Maguire |
Titel: | Formerly Known As The Justice League |
Collecting: | Formerly Known As The Justice League # 1-6 |
Verlag: | DC |
Erscheinungsjahr: | 2004 |
Umfang: | 140 Seiten |
Preis: | ca. € 10 |
In den Neunzigern fiel DC ein, daß die Justice League of America, der Zusammenschluß der größten Helden der Welt, ja eigentlich ihr Flaggschiff-Titel sein sollte. Demzufolge begann man die Serie mit einer neuen Nummer eins und unter der Regie von Grant Morrison waren erstmals (seit der Crisis) wirklich die größten Helden hier versammelt. Namentlich die Großen Sieben: Superman, Batman, Wonder Woman, Flash, Green Lantern, Aquaman und der Martian Manhunter. Doch damit endete auch eine Ära der JLA, die durchaus auch ihre Reize hatte, wenn auch Titel wie Justice League International heute recht seltsam anmuten. Dies war die Zeit einer JLA, die nicht so ganz ernst genommen wurde, weder von sich selbst, noch von den Autoren.
Diese Ära besucht die Miniserie Formerly Known As The Justice League, glücklicherweise unter Federführung derselben Leute, die auch damals die Abenteuer von Booster Gold und Co zu Papier gebracht haben. Leider habe ich die Ära dieser JLA aufgrund zu geringen Alters nicht persönlich miterleben können, doch dank des kürzlich bei Panini erschienenen Albums Justice League: Ein neuer Anfang konnte ich zumindest etwas hineinschnuppern und bedauerte dann nur noch um so mehr, daß ich nicht mehr davon lesen konnte. Ich bin damit also genau die Zielgruppe für diese Serie.
Maxwell Lord beschließt, die alten Recken der damaligen JLA Booster Gold, Blue Beetle, Captain Atom, The Elongated Man, Fire und Neuzugang Mary Marvel wieder zu einem Team zu formen. Er plant eine Art "Heroes for Hire" und hofft damit, die Marktlücke zu füllen, die dadurch entsteht, daß die JLA keine öffentliche Telefonnummer hat und deshalb bei einem Notfall nur schwer zu erreichen ist. Nach einiger Überredungskunst schafft er das auch. Doch kaum haben die "Super Buddies" ihr neues Hauptquartier bezogen wartet auch schon die erste Herausforderung in Form der lokalen Gang, die allerdings aus überaus eloquenten Harvard-Studenten besteht, die beschlossen haben, die Kriminalität einzudämmen, indem sie selbst die "baddest muthas on the block" werden.
Giffen und DeMatteis schaffen es, das trashige Flair der 80er perfekt einzufangen und legen noch einiges an Komik drauf. Die Story an sich ist relativ klassisch (komplett mit galaktischem Bösewicht, der droht, die Erde zu zerstören), tritt aber völlig in den Hintergrund, da es hauptsächlich darum geht, wie die Charaktere miteinander interagieren und immer wieder die passenden Sprüche parat haben. Die Zeichnungen von Maguire helfen ebenfalls sehr dabei, die "guten alten Zeiten" wiederauferstehen zu lassen, so daß es einfach eine Freude ist, diese Geschichte zu lesen.
Ach ja, gegen Ende darf man sich auch noch auf einen ganz besonderen Gastauftritt von Batman (und einigen anderen JLAern) freuen. Man kann nur hoffen, daß es bald eine Fortsetzung gibt.
[Kreetrapper - 28.03.2004]