Für Königin und Vaterland
Autor: | Greg Rucka |
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Zeichner: | Steve Rolston |
Titel: | Queen & Country - Operation: Broken Ground |
Collecting: | Queen & Country # 1-4 (+ a short story from Oni Press Color Special 2001) |
Verlag: | Oni Press |
Erscheinungsjahr: | 2002 |
Umfang: | 120 Seiten (s/w) |
Preis: | ca. € 10,- |
Dies ist nicht Dein normaler, Tom Clancy-Thriller. Hier gibt es nicht "die Guten"(TM) und "die Bösen"(TM), die man ganz klar unterscheiden kann.
So ähnlich formuliert das Warren Ellis in seinem Vorwort und irgendwie hat er ja schon recht. Aber ich muß zugeben so unglaublich, wie ich dachte, ist "Operation: Broken Ground" dann doch nicht. Vermutlich hat sich in all der Zeit, die ich auf die Ankunft des Tradepaperbacks gewartet, eine zu hohe Erwartungshaltung aufgebaut, die nicht einmal Greg Rucka, der momentan definitiv zu meiner Comic-Autoren-Top 5 gehört, erfüllen konnte.
Versuchen wir es mal objektiv. Operation: Broken Ground ist der erste Storyarc der immer noch bei Oni Press erscheinenden Agentenserie Queen & Country. Wie der Name schon nahelegt, spielt das ganze zur Abwechslung mal in Großbritannien und unsere Protagonisten bilden eine Spezialeinheit des SIS (Secret Intelligence Service, der Britische Geheimdienst), das CIA hat hier nur eine Gastrolle (in der Gestalt der lokalen Direktorin für London). Ähnlich wie in der Fernsehserie Alias ist unser Hauptcharakter eine Top-Agentin der Regierung - Tara Chace. Im Gegensatz zu Alias stimmt das hier allerdings wirklich. Diesmal soll sie einen ungeliebten General im Kosovo erledigen, was ihr auch relativ problemlos gelingt. Nur gefällt das den Freunden des Generals nicht, die mal eben eine Million Dollar Kopfgeld auf die gute Miss Chace aussetzen. Und hier beginnt die Serie ihre Stärken zu entfalten. Die Art und Weise wie Rucka das Mit- und Gegeneinander in den Reihen der verschiedenen Geheimdienste SIS, MI5 und CIA beschreibt wirkt ungemein realistisch. Wir haben hier Leute, die alles streng nach Vorschrift regeln wollen - auch auf die Gefahr hin, daß dies Menschenleben kostet - genauso gibt es Charaktere, die ihre Agenda mit allen Mitteln durchsetzen wollen und die nicht zögern würden, an den Vorschriften vorbei ein paar Unruhestifter auszuschalten, um ein Zeichen zu setzen.
Das Ganze liest sich sehr unterhaltsam und spannend und auch wenn, laut des Zusatzmaterials am Ende, viele Leute Probleme mit dem zu cartoonigen Stil Rolstons hatten, ist er auf keinen Fall eine schlechte Wahl für den Job. Seine Zeichnungen sind der Situation immer angemessen und, was für mich sehr wichtig ist, und von überraschend vielen Mainstream-Zeichnern nicht ordentlich beherrscht wird, man ist immer in der Lage die Personen zu identifizieren und auseinanderzuhalten.
[Kreetrapper - 02.09.2003]