Skoff
Autor: | Gregor M. Hoffmann |
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Zeichner: | Gregor M. Hoffmann |
Titel: | Skoff |
Verlag: | Karicartoon |
Erscheinungsjahr: | 1994 |
Umfang: | 103 Seiten |
Preis: | weiß ich nicht mehr |
Mitte der 90er Jahre bin ich im Karicartoon in Hannover durch Zufall auf diesen Comic gestoßen. Das Cover und die zwei Tatsachen, dass der Zeichner zu der Zeit in Hannover gelebt hat und dass der Comic in meiner Heimatstadt Alfeld gedruckt wurde, bewegten mich dazu, ihn zu kaufen. Womit mal wieder bewiesen wäre, dass man durch Zufall auf kleine Goldstücke stoßen kann (das Gegenteil beweist natürlich mein Kauf der Reihe "Allande" von Patrice und Garcia).
Viktor Skoff gerät schon sehr früh auf die schiefe Bahn und schlägt sich im Berlin zur Zeit des letzten deutschen Kaisers auf der Straße durch. Als der erste Weltkrieg ausbricht, meldet er sich zur Armee, um der Polizei zu entkommen. Wie der Rest der Bevölkerung glaubt er, dass in sechs Monaten alles vorbei ist und dann Gras über seine Sache gewachsen ist. Wie wir wissen, kommt alles ganz anders. Während des Krieges kreuzen sich seine Wege mit denen von Max Reventlow, einem Abkömmling einer der besten Familie des Reiches. Von den Greueln des Krieges angeekelt und dabei total gewissenlos beschließen sie, für sich das Beste aus der Situation herauszuholen. Sprich, sich am Krieg zu bereichern. Durch die Kontakte und die Ideen von Max, sowie der "handwerklichen" Geschicklichkeit Viktors klappt das auch ganz gut. Ihre Reise führt sie durch halb Europa, von Berlin über Serbien bis ins feindliche Italien. Als es mit dem Krieg zu Ende geht und die Straßen von Berlin durch die Kämpfe der verschiedenen politischen Gruppierungen erschüttert werden, geht es auch mit den Geschäften der Beiden zu Ende.
Die Geschichte wird in eindringlichen, schwarz-weißen Bildern erzählt und fängt meiner Meinung nach die Stimmung vor, während und nach dem ersten Weltkrieg sehr gut ein. Die Charaktere der beiden Hauptpersonen, sowie der mit ihnen verbundenen Nebenpersonen, werden gut dargestellt und sind überzeugend. An einer Stelle der Story scheinen zwar zwei oder drei Bilder vertauscht worden zu sein, das tut dem Gesamtgenuss jedoch keinen Abbruch.
Großspurig wird im Klappentext über Gregor M. Hoffmann geschrieben, dass
von diesem Zeichner in Zukunft noch einiges zu erwarten sein wird. Wie eine
kurze Recherche im Internet ergeben hat, jedoch leider nicht für Comicfans. Wie
man diesem Link
entnehmen kann, ist er seit mindestens 2000 Anwalt in Siegen und verheiratet.
Schade.
[Stefan - 21.03.2005]