Dungeons and Dragons




Titel: Dungeons & Dragons
Originaltitel: Dungeons & Dragons
Land/Jahr: USA 2000
Länge: 107 min
Altersfreigabe: ab 12
Regisseur: Courtney Solomon
Darsteller:
SavinaThora Birch
Ridley Freeborn  Justin Whalin
ProfionJeremy Irons
SnailsMarlon Wayans
DamodarBruce Payne
NordaKristen Wilson
Marina Pretensa  Zoe McLellan




Der Film Dungeons & Dragons hat eine Handlung, die recht schnell erzählt ist. Das Land Izmer wird von einem Rat aus Magiern regiert, sie bilden den Quasi-Adel des Landes, der alle unterdrückt, die zu den sogenannten Gewöhnlichen, den Nichtmagiern gehören. Ebenfalls regiert wird das Land von einer Kaiserin, die erst vor kurzem und noch dazu in einem sehr jungen Alter den Thron bestiegen hat. Diese will den Rat dazu bringen, anstatt Unterdrücker, Beschützer zu sein und die Gewöhnlichen mit den Magiern gleichstellen.Ganz und gar nicht paßt das dem Magier Profion, der das ganze Land eigentlich für sich haben möchte. So spielt er Kaiserin und Rat gegeneinander aus. Dummerweise besitzt die Kaiserin einen Stab, mit dem sie goldene Drachen beherrschen kann, so daß er seinen Untergebenen Damodar auf die Suche nach einem Stab schickt, mit dem man rote Drachen beherrschen kann. Ebenfalls auf der Suche nach diesem Stab sind die Helden der Geschichte: Ridley und Snails - zwei gewöhnliche Diebe aus Izmer - eine Magierin und ein Zwerg. Diesen folgt noch eine Elfe, die als Spurenleserin der Kaiserin hinterhergschickt wurde. Tja und ab da geht es schnell. Die Helden erledigen ein paar kleinere Abenteuer, finden das Auge des Drachen (einen faustgroßen Rubin) besorgen den Stab und werden von Damodar ausgetrickst, der ihnen den Stab abnimmt. Es kommt zum Showdown mit roten und goldenen Drachen. Soweit die Handlung (ohne das Ende vorwegzunehmen). Der Film erinnert stark an Star Wars, Episode 1. Er ist eine wahre Orgie an Effekten, die Drachen sind hervorragend animiert und die Zaubereffekte suchen unter den bisher erschienen Fantasyfilmen ihresgleichen. Leider ebenfalls aus Episode 1 kopiert und ins Extrem verzerrt, sind die schwachen Charakter und noch schlimmer sind die Dialoge. Es scheint, als habe der Regisseur den mittelmäßig gelaufenen Abend einer Rollenspielgruppe samt Dialogen abgefilmt. Effekte hui, Handlung, Charaktere und Dialog pfui, beschreibt den Film sicher am Besten. Einige wenige Stellen in dem Film gaben Anlaß zur Hoffnung, die Dialoge zwischen Snails, Ridley und Marina Pretensa in der Magiergilde, als Ridley und Snails beim Diebstahl erwischt wurden, oder auch einige Kommentare des Zwergen bezüglich seiner Vorlieben beim Beischlaf mit Zwergenfrauen waren richtig komisch. Schade daß diese guten Ansätze kosnequent durch die nachfolgenden Dialoge wieder zunichte gemacht wurden. Auch die Reden die Profion, alias Jeremy Irons gehalten hat, waren eher mittelmäßger Natur und ich habe mich gefragt, ob er, als er den Vertrag unterzeichnete, schon das Drehbuch gelesen hatte. Ebenfalls schlimm und meiner Meinung nach merkwürdig ist die Tatsache, daß die Filmemacher zwar anscheinend massig Kohle in die Computereffekte gesteckt haben, aber dann scheinbar kein Geld mehr für die Kostüme übrig hatten. Waffen und Rüstungen sahen nach den Materialien aus, aus denen sie gemacht wurden: Aluminium, Latex und Plastik. Selbst der viele Jahre ältere Film Willow hat es hier geschafft, realistischer dazustehen.  Auch der blaue Lippenstift des Bösewichts Damodar sucht seinesgleichen, dadurch wirkt der eigentlich passend gewählte Schauspieler recht, na ja, peinlich. Und zum Ende: Dazu kann ich wirklich nichts sagen, ich habe es immer noch nicht verstanden. Noch schlimmer wird dieser Film jedoch für diejenigen sein, die auch nur ein paar mal D&D, das Rollenspiel, gespielt haben. Nicht nur, daß es zu diesem Rollenspiel einige Romane mit einer guten Handlung, Charakteren und Dialogen gegeben hätte, die einer Verfilmung würdiger gewesen wären, nein auch viele Details des Spiels werden komplett ignoriert. So sind Drachen im Spiel hochintelligente Einzelgänger, während sie im Film als eine Art fliegender, feuerspuckender T-Rex-Herden erscheinen. Meine Meinung: Finger weg von diesem Film und lieber auf den Herrn der Ringe warten. Hätten sie dessen Trailer vor dem Film gezeigt, dann hätte sich das Eintrittsgeld wenigstens gelohnt.


[Gehirnschnecke - 18.4.2001]







Zu Beginn sah der Film noch ganz in Ordnung aus. Vor allem, wenn man mit derart geringen Erwartungen hinging, wie ich es nach mehreren niederschmetternden Rezensionen tat. Die erste halbe Stunde würde ich als qualitativ durchschnittlich bezeichnen, aber ab einem gewissen Punkt (den ich leider nicht genau festmachen kann) häufen sich die gezwungenen Scherze und klischeehaften Verhaltensweisen der Protagonisten. Tatsächlich bemüht sich der Film auch nur ja kein Klischee auszulassen, die er im wesentlichen aus den Star Wars-Filmen zusammengeklaubt hat. Der senile und unfähige Rat (Episode 1), der unscheinbare Auserwählte, der sein wahres Potential noch nicht kennt (Luke Skywalker) und die Love-Story zwischen dem einfachen Jungen vom Lande und der Aristokratin (Han Solo und Prinzessin Leia). Die Handlung ist ziemlich phantasielos und wirkt auch recht lustlos umgesetzt. Einzig der Zwerg offenbart Potential als (bewußt klischeehafter) Charakter, weswegen ihm wohl auch nur sehr wenig Szenen gegönnt werden. Es ist eigentlich schade um den Film. Die Zusammensetzung der Party ist ganz okay und die Grundidee mit den Drachen ist auch nicht schlecht (vor allem, weil diese so wunderbar animiert sind), aber es mangelt an der Ausführung und ein etwas weniger vorhersehbares Drehbuch hätte auch nicht geschadet. So bleibt dem Fantasy-Fan nur auf "Herr der Ringe" zu warten. Einen zweiten D&D-Film wird es wohl kaum geben. Obwohl das Ganze gerüchteweise als Trilogie angelegt ist, glaube ich kaum, daß ein zweiter Film von denselben Machern das Wohlwollen der Geldgeber finden wird.


[Kreetrapper - 28.04.2001]